Hat Ananas eine heilende Wirkung?

Ihr werden enzündungshemmende Kräfte nachgesagt. Eine Ärztin erklärt, was wirklich in der Frucht steckt.

Illustration: Ryan Gillet

Die Ärztin und medizinische Ernährungsberaterin Daniela Kielkowski beschäftigt sich mit Stoffwechsel-Erkrankungen und berät Menschen, wenn sie abnehmen wollen:

»Es gibt keine klinischen Studien, die belegen, dass Ananas eine heilende Wirkung hat. Aber sie ist ein unglaublich gesundes Obst – ein Superfood sozusagen. In ihr stecken beispielsweise Natrium, Kalium, Magnesium und wahnsinnig viel Vitamin C. Dadurch wirkt sie entzündungshemmend. Und noch etwas macht sie besonders: Das Enzym Bromelain. Dieses Enzym greift in den Verdauungskomplex ein und unterstützt die Eiweißspaltung.

Wer jetzt denkt, dass eine Ananasdiät sinnvoll ist, täuscht sich aber. Erstens sind Ananasdiäten eher ungesund, weil sie einseitig sind und es zu einem Nährstoffmangel kommen kann. Und zweitens unterstützt das Enzym nur die Eiweißspaltung. Es kann nicht gezielt in den Fett-Stoffwechsel eingreifen und beim Abnehmen helfen.

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Wer aber jeden Tag Ananas isst, kann seinen täglichen Bedarf an Vitamin C und Magnesium decken. Ananassaft schafft das übrigens nicht. Grundsätzlich sollte die Ananas gegessen und nicht als Saft getrunken werden, weil im Saft ein hoher Anteil an Fruchtzucker enthalten ist. Und der ist sogar ungesünder als der normale Haushaltszucker. Denn er wird in der Leber erstmal in Fett und dann durch die Fettverbrennung in Energie umgewandelt. Der Vorteil, daran, die Frucht zu essen: Man isst auch die Ballaststoffe mit – und die werden ausgeschieden, zusammen mit einem Großteil des Fruchtzuckers.«