Anne Kratz ist Senior-Captain der Köche-Nationalmannschaft des Verbands der Köche Deutschlands, sowie Chef-Pâtissière und Sous-Chefin von Sterneköchin Julia Komp im Restaurant »Lokschuppen« in Köln:
»Ich bin ein großer Fan von Gasherden. Durch die Flamme ist der Topf sofort heiß – da kann man ruckzuck Gerichte erwärmen, anbraten oder sogar flambieren. Die Hitze ist aber auch sofort weg, wenn man runterdreht. Die Hitzeverteilung ist sehr gleichmäßig und auf den Punkt steuerbar. Das ist ein tolles Gefühl beim Kochen.
Unter Köchinnen und Köchen scheiden sich allerdings die Geister, ob Gas- oder Induktion besser sind. Ich bin Verfechterin des Gasherds, weil er schon in der Anschaffung günstiger als ein Induktionsherd ist. Und man kann selbst die uralten Pfannen von Oma noch darauf verwenden. Für Induktion braucht man spezielle, teurere Töpfe, und sobald der Pfannenboden etwas krumm wird, funktionieren sie nicht mehr.
In Punkto Sicherheit sollte man sich immer vor Augen halten, dass es eine offene Flamme ist. An die Handhabung gewöhnt man sich relativ schnell, anbrennen kann allerdings immer etwas, egal ob Gas-, Elektro- oder Induktionsherd. Wer privat auf einen Gasherd umsteigen will, sollte unbedingt einen Gasanschluss haben. Den Einsatz von Gasflaschen würde ich nur für eine Outdoor-Küche oder einen Gasgrill empfehlen. Mir persönlich wäre es mit Gasflaschen zu kompliziert und zu unsicher für den dauerhaften Gebrauch.
Nachteil eines Gasherds ist sicherlich das Putzen. Wenn etwas überläuft, muss die ganze Schale gereinigt werden. Und man kann Gerichte nicht auf geringer Hitze warmhalten, weil die Flamme immer gleich heiß ist. Das ist bei einem Induktionsherd einfacher.
Mit der Nationalmannschaft sind wir in vielen verschiedenen Betrieben unterwegs, sehr oft gibt es da eine Kombination von Gas- und Induktionsherd, das ist eigentlich die perfekte Lösung.«