Brügge sehen... und erleben!

Wer in Brügge ein B&B betreibt, muss 51 Prozent der Fläche selbst bewohnen. Ein Glück für die Gäste des »Maison Amodio«. Denn dort servieren die Besitzer (und Mitbewohner) Insidertipps zum Frühstück.  

Foto: Francesco Vaninetti

Belgische Waffeln mit Sahne, die irre schöne Altstadt und viele Museen: Brügge ist ein guter Ort für trübe Wintertage. Nicht zufällig spielt der großartige Film Brügge ­sehen … und sterben? kurz vor Weihnachten. Colin Farrell und Brendan Gleeson frieren und fluchen darin ständig, im Leinwand-Brügge ist es immer kalt, neblig, dunkel. Schwermut passt in diese Stadt, die im Spätmittelalter aufblühte und Ende des 15. Jahrhunderts in Armut versank, als der einzige Meer-Zufluss versandete. War es also ein Fehler, im August nach Brügge zu fahren? Überblendet die Sonne den düsteren Charme dieser Stadt?

Nein, Brügge funktioniert auch in kurzen Hosen. Im Sommer darf man in ­einem abgesperrten Teil der Grachten im dunklen Kanalwasser baden, was schön unheimlich ist. Und die Regionalbahn braucht nur 15 Minuten ans Meer. Man kann sich am selben Tag in Brügge die Blutstropfen Christi in der Heilig-Blut-Basilika ansehen, dann in Zeebrugge in die Nordsee springen und abends wieder durch Brügges Mittelalter-Gassen bummeln.

Was Brügge noch alles kann, lassen Sie sich von Geert erzählen, einer Hälfte des Besitzerpaars des »Maison Amodio B&B«. Die älteren Herren haben drei Ferienzimmer sehr stilsicher eingerichtet, gefrühstückt wird in ihrem Wohnzimmer mit Blick ins liebevollst gepflegte Gärtchen. Bei Croissants und frischem Saft erklärt Geert auf Deutsch alles, was man über Brügge wissen kann. Er übersät die Stadtkarte mit »Hier müsst ihr hin«- und »Das nicht verpassen«-Kreuzchen. 

Maison Amodio B&B, Molenmeers 22, 8000 Brügge, Belgien
Tel. 0032/468/35 96 40,

zwei Personen inklusive Frühstück ab 145 Euro/Nacht
maisonamodio.eu