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Warum irgendwann wieder die Zeit der Passionsfrucht, der Pampelmuse und der Eierfrucht kommen wird.

Herrenuhr »Calatrava« aus Edelstahl mit Wochenkalender, von Patek Philippe

Foto: Sigurd Grünberger

Es gibt auch beim Sprechen über Essen und Lebensmittel so eine Art Zeitmessung. Manche Begriffe gelten jedenfalls nicht mehr als aktuell, obwohl sie durchaus richtig wären. Pfefferoni zum Beispiel. Wenn jemand das sagt, denkt man gleich, der hat die vergangenen 30 Jahre unter einem Stein gelebt. Dabei ist das neudeutsche Durcheinander aus Peperoni, Chili, Jalapeños und so weiter, das an die Stelle der Pfefferonen getreten ist, auch nicht befriedigend, vor allem nicht für Botaniker. Aber es klingt halt etwas mondäner. Gegenteilig verhält es sich bei der Maracuja. Wer etwas auf sich hält, meidet diesen abgeblätterten, exotischen Begriff und sagt lieber wieder altdeutsch und andächtig: die Passionsfrucht. Da verhält sich der Zeitgeist also genau wie bei »Joggen« und »Laufen« – das Unmodische klingt auf einmal wieder moderner. Das wohlgeformte Wort Pampelmuse hört man trotzdem selten, und leider sagt auch niemand mehr Eierfrucht zur Aubergine. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich das wieder durchsetzt.