Mit welcher Haltung kommt man in Hollywood am weitesten?

Der Filmkomponist Hans Zimmer im Interview ohne Worte über den Ruf, ein Genie zu sein, Paparazzi-Posen und das Geheimnis von 20 Jahren Ehe. 

Geboren: 12. September 1957 in Frankfurt am Main
Beruf: Filmkomponist und Produzent
Ausbildung: Abitur im englischen Internat Hurtwood House
Status: Klangwunder

Das Leben von Hans Zimmer ist großer Filmstoff. Als hätte Charles Dickens das Drehbuch geschrieben, fast merkwürdig, dass sich noch niemand der Sache angenommen hat: Ein Junge fliegt von mehreren Schulen, schmeißt den Klavier­unterricht nach wenigen Wochen, wird auf ein Internat nach England geschickt, komponiert Werbejingles, geht nach ­Kalifornien und wird einer der erfolgreichsten Filmkomponisten der Geschichte. Der Mann kann melancholisch, folkloristisch, triumphal. Er ist Dienstleister, das schon, aber wer sagt, dass man nicht beides sein kann: zuverlässiger Auftragnehmer und brillanter Künstler? Nach allem, was man weiß, komponiert Zimmer seine Soundtracks in den frühen Morgenstunden, Skandale sind nicht bekannt. Vorläufiges Resultat der Schaffenswut: ein Oscar, zwei Golden Globes, vier Grammys, elf Oscar-, 14 Golden-Globe- und 19 Grammy-Nominierungen, ein Stern auf dem »Walk of Fame« sowie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Seine Soundtrack-Alben verkauften sich zig Millionen Mal, darunter die Musik zu Rain Man, Fluch der Karibik, König der Löwen, Der schmale Grat, Gladiator. Ab Februar 2021 geht Zimmer samt Band, Orchester und Chor auf Europa-Tour, er selbst wird mit verschiedenen Instrumenten auf der Bühne stehen.