Wie feministisch sind Sie, Maria Ehrich?

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über die schwierigste Yoga-Position, Kontrollverlust und die Frage, für welche politische Forderung sie auf die Straße gehen würde.

Geboren: 26. Februar 1993 in Erfurt
Beruf: Schauspielerin 
Ausbildung: Abitur 
Status: Ehrich währt am längsten

Sie ist keine durchschnittliche 28-Jährige, dafür ist sie zu erfolgreich, bereits dick drin im Schauspielgeschäft, seit sie zehn Jahre alt ist. Aber eines ist wohl typisch für diese Lebensphase: Maria Ehrich möchte raus aus alten Mustern. In vielen Filmen ist sie die Brave, die perfekte Helga zum Beispiel in den Ku’damm-Miniserien, im Bleistiftrock apart wie Audrey Hepburn und dabei so unfassbar spießig, dass sie die große Liebe ihres (homosexuellen) Mannes an die Stasi verrät, damit die Fassade der heilen Familie gewahrt bleibt. Dann kam der Film, in dem sie sich ihre Rolle selbst aussuchen konnte, weil sie ihn gedreht hat: Leaving the Frame, den Rahmen verlassen. Es ist ein Dokumentarfilm über ihre Weltreise, die sie als Ausbruch begreift, über schöne Begegnungen, aber auch welche, die schief­gehen, weil sie sich mehr Nähe erhofft und meistens eben doch Touristin ist. Mit auf der Reise war der Journalist Manuel Vering, den sie nach drei Jahren Beziehung im Sommer 2021 geheiratet hat. Auch wenn es nicht unbedingt typisch 28 ist zu heiraten, ist es ­typisch 28, Weichen zu stellen. Den Umfragen unter jungen Deutschen um die Bundestagswahl herum zufolge ist ganz sicher typisch 28, dass Maria Ehrich sich kürzlich als offizielle Nachhaltigkeitsbotschafterin des Deutschen Filmpreises vorstellte.