Tun Ihnen die Leute leid, die Sie parodieren?

Die Komikerin und Schauspielerin Martina Hill im Interview ohne Worte über witzige Frauen, Bescheidenheit und die Frage, ob Humor von Schmerz kommt.

Geboren: 14. Juli 1974 in Berlin
Beruf: Komikerin, Schauspielerin und Synchronsprecherin
Ausbildung: Schauspiel am Theaterstudio Berlin
Status: Blondes Gift

Subtil sein ist nicht so ihr Ding, eher extrem. Das zeigt sich an den Figuren, in die Martina Hill mit großem Aufwand schlüpft, ob das die etwas schlichte Larissa aus der Martina Hill Show ist, die nach jedem Komma »Ich schwöre« sagt, Daniela Katzenberger aus Switch reloaded (vier Stunden Maske) oder die Außenreporterin Tina Hausten aus der »heute-show«. Das zeigt sich aber auch in ihrer Darstellung – Hill überspielt, manchmal auf grobe Art, was vor allem lustig ist, weil sie ja in echt so fein aussieht wie ein Model. Die Komikerin in sich entdeckte Martina Hill erst spät, eigentlich wollte sie Schauspielerin werden. Sie versuchte es auf allen staatlichen Schauspielschulen, war beim Vorsprechen aber »grotte«, wie sie selbst sagt, und flog immer in der ersten Runde raus. So ging sie auf eine private Schauspielschule, war leider in den Castings danach wieder grotte, dann putzte sie, kellnerte, arbeitete als Callcenter-Agentin oder Türsteherin und zog bei ihren Eltern in ihr altes Kinderzimmer. Das Schamgefühl von damals, sagte sie in einem Interview, habe sie tief in sich abgespeichert, »vielleicht ist das meine größte Stärke«. Seit sie als Komikerin so erfolgreich ist, klappt es auch mit dem Kino: In Caveman (ab 26. Januar) spielt sie zusammen mit Laura Tonke, Moritz Bleibtreu und Wotan Wilke Möhring.