Sagen Sie jetzt nichts, Marianne Sägebrecht

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über starke Frauen, Emotionen und ihre »Opferlamm-Augen«.

    MARIANNE SÄGEBRECHT

    Geboren: 27. August 1945 in Starnberg
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Medizinisch-technische Assistentin 
    Status:
    Die liebe Miedermutter

    Marianne Sägebrecht hätte beinahe Karriere in Hollywood gemacht. Sie hätte nur Ja sagen müssen. Aber sie hat Nein gesagt. Das war 1989. Sie hatte gerade Der Rosenkrieg (mit Michael Douglas!) gedreht, der Vertrag mit dem Angebot lag vor ihr auf dem Tisch: Los Angeles, große Filme, tragende Rollen, ein Leben zwischen Malibu und Bel Air, zwischen Maniküre-, Pediküre- und Pilates-Terminen. Marianne Sägebrecht wollte damals lieber in München bleiben. Und sie wirkt auch 25 Jahre danach nicht so, als würde sie ihre Entscheidung bereuen. Es ist diese Beseeltheit, die einen angenehm
    irritiert, weil es das ja fast nicht mehr gibt, dass jemand entsagt. Heute wohnt sie allein in einem Haus am Starnberger See und macht fast nur Sachen, die ihr Spaß machen: meditieren, Heilkräuter pflanzen, Bücher schreiben. Jedes Jahr dreht sie einen Film. Zuletzt spielte sie in Omamamia eine Großmutter, die vor dem Altersheim nach Rom flieht, um dem Papst eine Jugendsünde zu beichten. Eine typische Sägebrecht-Figur: renitent, liebenswert, anders als der Rest. Ab dem 13. März ist sie in dem Kinofilm Pettersson und Findus zu sehen.

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    Fotos: Frank Bauer