Der Bayernfisch

Schnell, flexibel einsetzbar und edel – das ist die Bratrenke. Der Bayernfisch kann als Vorspeise, als Hauptgericht und als Brotzeit gegessen werden. Aber bitte zwei Tage vorher einlegen!

Was der Hering für Küstenbewohner im Norden ist, ist für uns Bayern die Renke. Nur – die Heringsliebhaber mögen mir das verzeihen – ist die Renke noch edler. Dieses schnelle Gericht ist von Frühling bis Herbst ideal, wenn man zwei Tage zuvor Zeit findet, die Renken einzulegen. Eingelegte Bratrenken eignen sich als Vorspeise oder Hauptgericht an warmen Sommerabenden oder auch mal zur herbstlichen Brotzeit – allerdings nur bis November, da beginnt die Schonzeit der Renken.

Eingelegte Bratrenken
(für 4 Personen)

8 kleine Renken, 200 ml Weißweinessig, 75 ml halbtrockener Weißwein, 0,5 l Wasser, 125 g Zucker, Salz, 4 Pfefferkörner, 4 Wacholderbeeren, 2 Lorbeerblätter, 1 TL Fenchelsamen, 1 Bund Dill, Pfeffer, 4 EL Mehl, 4 EL Öl, 4 rote Zwiebeln, 2 kleine Salatgurken, 1 rote Peperoni

Essig, Wein, Wasser, Zucker, 1 TL Salz, Pfefferkörner, Wacholder, Lorbeer und Fenchelsamen in einem Topf aufkochen. Hälfte des Dills zugeben, bei schwacher Hitze etwa 10 Minuten ziehen lassen. Dill entfernen. Renken gut abbrausen, trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer einreiben. Mehl auf einem flachen Teller verteilen, Renkendarin rundherum wenden und in Öl braun braten. Zwiebeln schälen, in Ringe schneiden. Gurken abbrausen, in Scheiben schneiden. Restlichen Dill abzupfen. Peperoni entkernen, abbrausen, in Ringe schneiden. Vorbereitete Zutaten und Renken in eine passende Form (kein Metall) zum Marinieren schichten. Mit dem Sud aufgießen, sodass alles mit Flüssigkeit bedeckt ist. Abkühlen und zwei bis drei Tage durchziehen lassen. Dazu passen Pellkartoffeln oder geröstetes Kräuterbauernbrot.

CHRISTIAN JÜRGENS kocht im Restaurant Überfahrt in Rottach-Egern am Tegernsee und schreibt neben Anna Schwarzmann, Anna Sgroi und Tim Raue für unser Kochquartett.
Nächste Woche: Salat von gegrilltem Pulpo und Bohnen, von Anna Sgroi.

Foodfoto: Reinhard Hunger; Styling: Volker Hobl; Porträtfoto: Jo Jankowski