Markus Egert ist Professor für Mikrobiologie an der Hochschule Furtwangen:
»Keine! Küchenabfälle, auch Kaffeesatz, gehören auf den Kompost, in den Biomüll oder zur Not in den Restmüll, nicht in den Abfluss oder die Toilette. Sie führen allesamt zu Verstopfungen. Fette können sich an den Wandungen absetzen, genau wie Eiweiß, das durch Hitze auch in den Rohren gerinnen kann. Kaffeesatz schmiergelt hier nichts weg, sondern verbindet sich möglicherweise mit dem Fett und wird durch Austrocknen richtig hart. Außerdem enthalten die Proteine in Lebensmitteln unter anderem Schwefel, der durch Mikroben im Abfluss zu Substanzen wie Schwefelwasserstoff (H2S) abgebaut werden kann. Die stinken! Alles, was sich im Abflusssieb sammelt, kommt in den Biomüll. Flüssiges wie Fett oder Eiklar kann in Papier aufgesogen oder in einem Behälter gesammelt und dann entsorgt werden. Man sollte Küchenabfälle eher als wertvollen Rohstoff ansehen, der im Kompost oder Biomüll im besten Fall noch wertvolle Dienste leisten kann, beispielsweise als Dünger.«