Hardy Walle ist Ernährungsmediziner und Autor des Buches »Geheimrezept Eiweiß – Leicht abnehmen mit der Bodymed-Methode«:
»In der Theorie verbrennt man durch Eis-Essen Kalorien, da das Aufwärmen des Eises im Körper etwas Energie kostet. Bei dem Verzehr von Speiseeis nimmt man aber natürlich auch reichlich Kalorien zu sich. Genauer gesagt: deutlich mehr Kalorien, als man verbrennt. Isst man Eiswürfel, die nur aus Wasser bestehen, wird man damit ein paar wenige Kalorien los, allerdings ist der Effekt marginal. Trinkt man einen Liter kaltes Wasser, verbrennt man um die 40 Kalorien. Da kann man sich vorstellen, wie wenige Kalorien man durch das Lutschen von ein paar Eiswürfeln einspart.
Effektiver wäre es, seine Wohnung auf 18 statt auf 21 Grad zu heizen. Für die Thermogenese – also die Produktion von Wärme im Körper – verbrauchen wir relativ viel Energie. Wir müssen unseren Körper auf 37 Grad warmhalten. Je kälter die Umgebung ist, desto mehr Energie muss unser Körper hierzu verwenden. Wenn man sich Kälte aussetzt, aktiviert der Körper zudem das (wenige) braune Fettgewebe, was dazu führt, dass man zusätzliche Kalorien verbraucht.
Wenn Menschen tatsächlich abnehmen wollen, rate ich allerdings dazu, sich mehr zu bewegen, die Ernährung im Sinne einer mediterranen low carb Kost umzustellen und sich an das »3-Mahlzeiten-Prinzip« zu halten – also auch auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Wenn man seine Lebensmittel zum Beispiel frisch und regional auf dem Wochenmarkt kauft, ist das auf jeden Fall auch eine gute Idee. Und wenn man während des Abnehmens trotzdem mal ein Eis essen möchte, dann sollte man das direkt nach einer Mahlzeit und nicht zwischendrin tun, das ist besser für den Blutzuckerspiegel und blockiert nicht »zwischendurch« die Fettverbrennung. Und ganz generell gilt natürlich: Es gibt kein Essen, durch das man mehr ab- als zunimmt.«