Daniela Krehl ist Lebensmittel-Fachberaterin bei der Verbraucherzentrale Bayern:
»Um Fruchtfliegen loszuwerden, empfehle ich eine ganz klassische Lockfalle. Mit etwas Fruchtsaft, Essig und ein bisschen Wasser lässt sich die Fäulnis von Nahrung simulieren. Fruchtiges, Vergorenes – das ist genau, was diese kleinen Plagegeister anzieht. Manchmal empfiehlt es sich auch, etwas Spülmittel hinzuzugeben, um der Flüssigkeit die Oberflächenspannung zu nehmen. Die Fruchtfliegen ertrinken dann.
Eine Lebendfalle zu nutzen und die Tierchen dann aus dem eigenen Fenster wieder herauszulassen ist unsinnig. Das bedeutet, dieselbe Fliege zwei Stunden später wiederzutreffen. Man müsste sich also die Mühe machen und mit dem Fahrrad ins Grüne fahren.
Ein Nachteil dieser Lockfallen ist, dass sie die Fruchtfliegen regelrecht anziehen, was ich ja eigentlich vermeiden möchte. Wenn das Obst die niedrigen Temperaturen verträgt, kann es im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn Fruchtfliegen vermehren sich nur bei ausreichender Temperatur. Alternativ kann auch ein Netz über das in der Küche gelagerte Obst gelegt werden.
Von Obstkörben rate ich prinzipiell ab, denn es besteht immer die Gefahr, dass die eine oder andere Obstsorte Reifungsgase ausschüttet, sodass andere Früchte schnell verderben. Wenn das Obst dann noch ein bisschen verletzt ist, legen die Fruchtfliegen in den Spalten ihre Eier ab. Das ist zwar erstmal nur unappetitlich und nicht gleich ungesund, aber Fruchtfliegen können auch Fäulnisbakterien und Hefepilze mitschleppen. Das sind Schimmelpilze, die eines der schlimmsten Gifte in der Natur produzieren. Deshalb gilt: Lebensmittel wie Tomaten oder Pfirsiche, die viel Wasser haben, sollten bei weichen Stellen und zusätzlich einem modrigen Geschmack aus Sicherheit auch einmal großzügig entsorgt werden – auch wenn wir sonst immer gegen Lebensmittelverschwendung sind.«