Friederike Maretzke ist Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ihr Spezialgebiet sind gesunde Ernährung und Ernährungsbildung:
»Festes Obst wie Äpfel oder Birnen hält man am besten unter den laufenden Wasserhahn und streift mit den Händen etwas darüber. Perfekt wäre es, den Apfel danach noch mit einem sauberen Tuch abzuwischen. Aber wer das nicht zur Hand hat, kann das Wasser auch abschütteln oder mit den Händen abstreifen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen eignet sich zusätzlich eine Gemüsebürste.
Empfindlichere Obstsorten wie Beeren sollte man nicht unter den harten Wasserstrahl halten, weil sie eine sehr empfindliche Oberfläche haben, die leicht beschädigt werden kann. Hier empfiehlt es sich, die Früchte in eine Schüssel mit kaltem Wasser zu legen und danach in einem Sieb abtropfen zu lassen. Sie sollten aber nicht zu lange im Wasserbad bleiben, da sie sonst ihre wasserlöslichen Vitamine verlieren. Bei starken Verschmutzungen gilt deshalb immer: Lieber öfter kurz und gründlich waschen als einmal zu lange im Wasserbad lassen.
Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Auch Bananen, Orangen, Mangos oder Melonen, also Obstsorten, die wir schälen, sollten wir vorher waschen. Wenn wir sie ungewaschen schneiden, kann es leicht passieren, dass die Keime auf der Schale durch das Messer ins Fruchtinnere gelangen. Und auch wir selbst sollten uns die Hände waschen, nachdem wir Obst geschnitten haben, schließlich haben wir die belastete Schale angefasst und geben mit unseren Händen zum Beispiel die Banane an unser Kind weiter, oder essen sie selbst.
Generell lässt sich sagen, dass wir durch Waschen bis zu 50 Prozent der Pestizide von den Früchten entfernen können, mehr nicht. Wer den Pestizidgehalt so gering wie möglich halten möchte, sollte deshalb Früchte aus ökologischem Anbau kaufen.«