Elvira Schwörer ist Ernährungs- und Lebensmittelexpertin bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg:
»Welcher pflanzliche Milchersatz am gesündesten ist, hängt vor allem von den Bedürfnissen der Konsumenten ab, pauschal lässt sich das nicht beantworten. Für Veganer und Veganerinnen können der Eiweißgehalt oder eine mögliche Anreicherung mit Calcium und den Vitaminen B2 und B12 entscheidend sein – das sind die Nährstoffe, die sonst in der Kuhmilch reichlich vorhanden sind. Ein Sojadrink beispielweise enthält nahezu so viel Eiweiß wie Kuhmilch. Calcium wiederum muss allen pflanzlichen Milchdrinks zugesetzt werden, wenn sie mit der Kuhmilch mithalten wollen.Jemand, der die gesamte Lebensmittelpalette nutzt, achtet vielleicht eher auf die Kalorien. Pflanzliche Milchalternativen sind im Schnitt deutlich fettarmer und weisen zudem ein besseres Fettsäuremuster als Kuhmilch auf. Beides wirkt sich beispielsweise positiv auf Blutwerte wie Cholesterin aus. Am wenigsten Kalorien enthalten Mandel- und Kokosdrinks– sie liefern aber auch die wenigsten Nährstoffe. In diesem Bereich schneiden Hafer- und Sojamilch besser ab.
Ein Blick auf den Zuckergehalt lohnt sich immer. Auch wenn ein Produkt mit dem Prädikat »Ohne Zuckerzusatz« wirbt, enthalten manche Drinks bis zu 7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Er entsteht teilweise im Rahmen der Produktion, wenn Stärke zu Zucker abgebaut wird. Das trifft häufig bei Getreidedrinks wie Hafermilch zu. Wer also wissen will, wie gesund seine Milchalternative ist, sollte auf jeden Fall einen Blick auf die Zutatenliste werfen.«