Silke Restemeyer ist Diplom-Ökotrophologin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):
»Naturtrüber Apfelsaft ist insofern gesünder, als er mehr sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Polyphenole, enthält als klarer Apfelsaft. Bei der Herstellung von klarem Apfelsaft werden sie herausgefiltert, weil sie vor allem in den Trübstoffen und somit im Trester enthalten sind. Sekundäre Pflanzenstoffe sind zwar keine essenziellen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Fett, Eiweiß oder Kohlenhydrate, aber sie haben nachweislich eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, können entzündungshemmend wirken und mitunter sogar vorbeugend gegen Krebs. Um möglichst viele von ihnen zu erwischen, sollte man auch einen Apfel vorzugsweise mit Schale essen.
Hin und wieder lässt sich eine Portion Obst am Tag mit einem Glas Apfelsaft ersetzen. Naturtrüb ist dabei die bessere Wahl – mir schmeckt er auch besser. Noch besser ist naturtrüber Apfelsaft aus alten Apfelsorten. Die enthalten besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe.
Generell gilt es aber zu bedenken, dass Saft viel Fruchtzucker und Energie enthält, aber kaum sättigt. Wenn ich ein Glas Apfelsaft trinke, bin ich längst nicht so satt, als wenn ich einen Apfel esse, habe aber trotzdem verhältnismäßig viele Kalorien zu mir genommen. Man sollte ihn also nicht zum Durstlöschen trinken und in Maßen genießen.«