Zelten, wo Italien Urlaub macht

Der Campingplatz »Dolce Sole« im italienischen Massa bietet das, wonach Touristen in Italien immer suchen: Authentizität. Und wer kein Zelt dabei hat, kann sich eine gemütliche Holzhütte mieten.

Foto: Camping Dolce Sole

Am Mittelmeerstrand von ­Marina di Massa liegen italie­nische Familien unter Sonnenschirmen, oder sie sitzen auf ­weißen Plastikstühlen und essen mitgebrachte Pasta al forno. Die Restaurants spielen ein bisschen zu laute Popmusik, von der man anderswo nie zugäbe, dass sie einem irgendwie doch gefällt. Und zum Aperol Spritz werden salzige, fettige Chips gereicht. Hier lässt sich Urlaub in Italien machen, wo Italien Urlaub macht. Kein Wunder, dass ein Campingplatz neben dem anderen liegt. Mehr als dreißig sind es in dem kleinen Ort.

Die langen, flachen Sandstrände gehören zur »Apuanischen Riviera« in der Toskana. Ein­gegrenzt wird dieser Küstenabschnitt von den Mündungen der Flüsse Magra und Versilia.

Foto: mauritius images / Ivoha / Alamy

Der »Dolce Sole«, einer davon, ist mehr Hostel als Campingplatz. Wer kein Zelt mitbringt, kann einen Bun­galow mieten, der eher einem ­Tiny House gleicht, mit Holzbetten und Stühlen auf der Veranda. Es gibt eine Bücher-Tauschbörse und sogar einen Co-Working-Bereich mit kostenlosem WiFi. Wenn es am Strand irgendwann zu langweilig wird, kann man wenige Kilometer weiter nach Carrara fahren und sich dort anschauen, wo die Basis für Michelangelos David aus dem Stein gehauen wurde. In diesem Jahr hat ein Bild dieser Marmorstatue, eine der bekanntesten Skulpturen der Kunstgeschichte, eine Lehrerin in Florida den Job gekostet: Man warf ihr vor, sie habe mit der nackten Statue den Kindern pornografisches Material präsentiert. So irre geht es im Steinbruch von Carrara nicht zu. Wer allerdings Menschen anstößig findet, wie Gott sie schuf, sollte sich auch vom Strand fernhalten.

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Campingplatz »Dolce Sole«
Via degli Unni, 13, 54100 Massa MS, Italien
Tel. 0039/585/86 94 09
Bungalow für 2 Personen ab 60 Euro/Nacht ohne ­Frühstück.