Heiße Ware

Wie Hefe über Nacht zum Corona-Trendaccessoire wurde – und was man jetzt mit seinen Hefevorräten machen kann.

Zum Anbeißen: Tasche »Balloon« aus Canvas und Kalbsleder, von Loewe. 

Foto: Martin Fengel

Diese Handtasche sieht auf den ersten Blick aus wie auf­gegangener Designerteig. Ein vertrauter Anblick, schließlich standen die vergangenen Krisenmonate auch für Hefe­gebäck in nicht haushaltsüblichen Mengen. Ein paar Wochen lang waren Trockenhefepäckchen heiße Schmugglerware, und selbst wer das Wort bis dato nur als Bierbestandteil kannte, hatte plötzlich Angst um Nachschub.

Klingt komisch? Ist eigentlich ein ganz normaler Vorgang im Frühling – es gibt ein modisches Must-have, das jeder will und das überall ausverkauft ist. Hefe war sozusagen über Nacht zum Trendaccessoire geworden, und das Personal in den Lebensmittel-Boutiquen konnte auf Nachfragen der Late Adopters nur bedauernd (und bisweilen etwas spöttisch) die Schultern heben.

Jetzt ist der Hype in sich zusammenge­fallen, Hefe ist wieder out, so schnell geht das. Wer Hefe­vorräte im Schrank hat, kann damit nicht mehr angeben. Aber dafür immer noch Pizza, Zwetschgendatschi und Zimtschnecken machen!