Was fühlen Sie, wenn Sie an Iran denken?

Der Architekt und Designer Hadi Teherani im Interview ohne Worte über Eleganz, seine Meinung zur Elbphilharmonie und Menschen, die unbedingt im Altbau wohnen wollen.

Geboren 2. Februar 1954 in Teheran
Beruf Architekt und Designer 
Ausbildung Studium der Architektur an der Technischen Universität Braunschweig 
Status Gläserner Mensch

Hadi Teherani war sechs Jahre alt, als er nach Deutschland kam. Eigentlich hatten seine Eltern bloß Reiselust, und der Rückflug nach Teheran war auch schon gebucht, als es dann aber hieß, die Schule in Deutschland sei kostenlos, blieb die Familie einfach hier. Als Star-Architekt und Designer hat Teherani seine neue Heimat inzwischen geprägt – etwa durch die Kranhäuser in Köln oder den Berliner Bogen und das Dockland in Hamburg, zwei gigantische und extrem schicke Bürogebäude. Auch international ist Hadi Teherani für seine Konstruktionen aus Glas und Stahl bekannt, seine Arbeiten sind unter anderem in Moskau, Mumbai, Teheran, Dubai und Abu Dhabi zu finden. Wichtig ist ihm, dass ein Gebäude nicht nur eine Funktion erfüllt, sondern ein Gefühl, eine Stimmung vermittelt. Als Architekt sei man nur dann gut, wenn man »gleichzeitig Ingenieur, Jurist, Künstler, Kaufmann und Dirigent ist«, hat er mal gesagt. Bei unseren Fotoaufnahmen spricht Teherani leise und macht einen fast schüchternen Eindruck: ein feiner, moderner Mann, der lieber nach vorn als zurückschaut. Er selbst wohnt direkt an der Hamburger Alster, in seinem Teich schwimmen Koi-Karpfen mit großen Namen, zum Beispiel Le Corbusier und Mies van der Rohe.