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Der Schauspieler Felix Klare im Interview ohne Worte über die Liebe zu seiner Frau, das Wichtigste bei der Erziehung und die Frage, ob die westliche Art zu leben die richtige ist.

Geboren: 15. April 1978 in Heidelberg
Beruf: Schauspieler
Ausbildung: Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin
Status: Unangepasst

Nur weil seine Freundin in einem Bioladen jobbte, konnte sich Felix Klare während seiner Schauspiel-Ausbildung in Berlin gut ernähren. »Abgelaufenes Essen haben die Mitarbeiter immer mit nach Hause bekommen«, sagt er, »daraus haben wir tolle Sachen gezaubert.« An seiner bewussten Art zu leben hat Klare bis heute wenig verändert. Und die Freundin? Ist längst seine Frau – die Schauspielerin Zora Thiessen. Die beiden lernten sich als Jugendliche im Konfirmandenunterricht kennen, heute haben sie vier Kinder, die auf eine Waldorfschule gehen und sich bei Fridays for Future engagieren. Nach erfolgreichen Jahren auf großen Theaterbühnen zog es Klare zu­nehmend ins Fernsehen – lustig, weil er selbst gar keinen Fernseher besitzt. Seit 2008 ermittelt er als Stuttgarter Tatort-Kommissar Bootz, brilliert aber auch als Staatsanwalt, verzweifelter Vater und Serienmörder. Abseits der Kamera äußert sich Klare immer wieder mutig, auch unbequem. Ob Klimaschutz, Meinungsfreiheit oder Ernährung – er bezieht Stellung, sucht aber auch den Dialog: ein Sinnsucher, der lieber aneckt, als von allen geliebt zu werden. »Gleichgültigkeit ist für mich einer der gefährlichsten Zustände, die ein Mensch haben kann«, sagt er. Im Moment ist er auf Netflix in der sechsteiligen Thriller-Serie Totenfrau zusammen mit Anna Maria Mühe zu sehen.