Was, wenn Trump wieder gewählt wird, Rufus Wainwright?

Der Singer-Songwriter im Interview ohne Worte über seine Kindheit, Fitness, seine Verehrung für Judy Garland und zurückliegende Drogenexzesse.

Geboren: 22. Juli 1973 in Rhinebeck, New York 
Beruf: Singer-Songwriter und Komponist 
Ausbildung: Studium klassisches Klavier und Rock-Piano in Montreal, abgebrochen 
Status: Bekehrt

In Kürze wird Rufus Wainwright fünfzig Jahre alt und blickt aus diesem Anlass musikalisch weit in die Vergangenheit zurück: Folkocracy ­heißt sein neues Album, Cover-Versionen großer Folksongs, einer darunter ist von ihm selbst, Going To A Town, den er nun im Duett mit Anohni singt, was ganz wunderbar funktioniert. Den Folk hat er im Blut, er ist das Kind der kanadischen Folkmusikerin Kate ­McGarrigle und des US-Folkmusikers Loudon Wainwright, und wenn jetzt manche sagen, Folkocracy schrappe an der Grenze des Kitsches entlang, haben sie recht. Aber so ist ja Folkmusik nun mal, at its best. Und etwas kitschig veranlagt war Rufus Wainwright auch immer schon, aber gekonnt, ob in seiner Art-Barock-Pop-Phase oder auch in seinen Klassik- und Opernphasen.

Der SZ gab Wainwright voriges Jahr ein Interview, in dem er über seine jahrzehntelange Alkohol- und Drogensucht sprach, die nun hoffentlich, so drückt er es aus, für immer hinter ihm liegt. Vier erinnerungswürdige Sätze daraus: »Das Ding bei Alkohol ist, wie egoistisch es ist. Man ist randvoll mit sich selbst. Alkohol spricht direkt das Ego an. Mehr als jede andere Droge.« Rufus Wainwright lebt mit seinem deutschen Mann, einem Musikmanager, und der gemeinsamen Tochter Viva, die wiederum von Leonard Cohens Tochter ausgetragen wurde, in Los Angeles und Berlin.