In den Jahren 1942 und 1943 wurde die Hollandsche Schouwburg, ein Theater im jüdischen Zentrum Amsterdams, von den Nazis als Deportationszentrum für holländische Juden genutzt. Tausende Männer, Frauen und Kinder wurden hier in Zugwaggons gepfercht und in die Vernichtungslager Auschwitz, Majdanek, Treblinka und Sobibór in Polen geschickt. Nur wenige kamen wieder zurück. Auszug aus der Anklageschrift des "Demjanjuk-Prozesses:
»Das Lager nahe dem Bahnhof Sobibór (Provinz Lublin/Polen) existierte seit Frühjahr 1942 und diente allein der Vernichtung von Personen jüdischen Glaubens. Es bestand bis zum 14. Oktober 1943. Es sind dort mindestens 250 000 Menschen getötet worden.«
Zu den Ermordeten in Sobibór zählen auch die Eltern, Großeltern, Schwestern, Brüder, Neffen und Nichten von Marcus de Groot, Mary Richheimer-Leijden van Amstel, Jules Schelvis, David van Huiden, Rudie Cortissos, Max Degen und Rob Wurms. Sie alle treten im »Demjanjuk«-Prozess als Nebenkläger auf. Wir haben sie im Hof der Hollandsche Schouwburg, die heute als Gedächtnisstätte dient, zum Fototermin gebeten. Fragen haben wir diesmal nicht gestellt.
Fotos: Paul Schirnhofer