Simon Schumacher, Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern, erklärt, worauf es beim Spargel-Einkauf ankommt:
»An und für sich gibt es innerhalb der Saison keine schlechte Zeit Spargel zu kaufen. Aus preislicher Sicht ist es günstig, Spargel zu kaufen, wenn die Sonne scheint. Und sobald die Mengen hochgehen, geht der Preis runter. Das kann sich allerdings tatsächlich von Woche zu Woche ändern. Kommt eine Kältephase, sinkt direkt auch der Ertrag. Den qualitativ besten Spargel erhält man in diesem Jahr vor allem zum Anfang der Saison Mitte April und Mitte Mai. Das liegt daran, dass das vergangene Jahr sehr trocken war und die Spargelstangen so von einem Pilzbefall verschont geblieben sind. Zum anderen war die Nachfrage aufgrund der inflationsbedingten Kaufzurückhaltung geringer, sodass die Erzeuger ihre Ernte vorzeitig beendet haben. In den Wurzeln sind dafür mehr Vitamine, Zucker und Aromen für den kommenden Spargel erhalten geblieben. In diesem Jahr würde ich deshalb sogar von einem Jahrhundertspargel sprechen.
Auch preislich haben die Erzeuger aus dem vergangenen Jahr gelernt. Der Preisanstieg fällt in diesem Jahr nicht so hoch aus, sondern bleibt über die Saison relativ konstant. Den günstigsten Spargel finden Kundinnen und Kunden in der Regel in Hofläden, wenn sie sich für Bruchware entscheiden. Die Klassen 1, 2 und Extra der UNECE-Norm, denen man im Supermarkt begegnet, beziehen sich lediglich auf das Aussehen der Stangen, unter anderem, wie dick und lang diese sind. Der Geschmack ist aber bei allen gleich gut. Übrigens gilt die Spargelsaison selbstverständlich auch für grünen Spargel, der meist einen würzigeren Geschmack besitzt. Da er auch außerhalb der Saison häufig im Supermarkt erhältlich ist, achten viele nicht auf die Herkunft. Gründe für den Kauf während der Saison gibt es nämlich viele: bessere Bezahlung des Erntepersonals, weniger Wasserverbrauch und CO₂-Ausstoß und besserer Geschmack. Zum 24. Juni endet dann traditionell die Spargelsaison, damit hat die Pflanze bis zum kommenden Jahr genug Zeit, sich zu regenerieren.«