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Vorsicht Falle: Selber streichen ist angesagt. Und endet dann oft beim Anzeigenlesen.

In neuem Gewand: Taschen aus der Kollektion »Artycapucines« von Louis Vuitton, interpretiert von den Künstlern Zhao Zhao, Beatriz Milhazes, Josh Smith und Henry Taylor. 

Foto: Thomas Mailaender

Zu den handwerklichen Arbeiten, die man sich fälschlicherweise selbst zutraut, gehört das Streichen von Wänden. Früher wurde dabei vorrangig »geweißelt«, das ist aber ein bisschen aus der Mode gekommen. Jetzt streicht man lieber in starken Farben, weil man das in Wohnzeitschriften und im Verschönerungs-TV so gesehen hat. Das kann ein paar Minuten lang auch durchaus befriedigend sein. Dann fällt einem allerdings ein, dass man Wändestreichen schon immer gehasst hat, man kann aber nicht mehr zurück. Dazu kommt, dass kaum jemand die Geduld hat, vorher richtig abzukleben. Zeitung auf den Boden muss reichen, oft genug ist »Ich pass auf!« die einzige Vorbereitung. Natürlich tropft es aber schon, wenn man den Deckel des Farbeimers zur Seite legt. Und spätestens wenn man sich dabei ertappt, wie man die Anzeigen für Handtaschen in der Auslege-Zeitung studiert, ahnt man, dass es nichts wird, mit einer Wohnung ganz in Taupe. Das war ein Vorteil des Weißelns – Ausfälle waren leichter zu kaschieren.