Haben Sie ein bestimmtes Ritual vor jedem Auftritt, Zoe Wees?

Die Singer-Songwriterin im Interview ohne Worte über die Generation Z, Selbstfindung und Selbstliebe – und darüber, welche Rolle die Musik dabei für sie spielt.

Geboren 13. Mai 2002 in Hamburg
Beruf Sängerin, Songwriterin
Ausbildung Besuch der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg
Status Identifikationsfigur

Alles, was direkt mit Musik zu tun hat, solle sich frei und leicht anfühlen, sagt Zoe Wees. Bis sie an diesen Punkt kam, war der Weg nicht leicht: Wees wuchs allein mit ihrer Mutter im eher unglamourösen Hamburg-Dulsberg auf, kämpfte mit Selbstzweifeln und ihrer Identität. Bis heute sagt sie: »Ich spreche Deutsch, wenn ich muss, und Englisch, wenn ich mich wohlfühle.« Bereits mit 14 stach sie in der Schule heraus und wurde von ihrem Musiklehrer gefördert. Auch der Schulleiter ließ sie Stunden verpassen, damit sie ihren Gesang perfektionieren konnte.

Sie nahm an der Casting-Show The Voice Kids teil, fiel positiv auf, schied aber aus. Dafür veröffentlichte sie auf Tiktok gecoverte Songs, die zu Erfolgen wurden. Im März 2020 schaffte sie dann mit der Single Control ihren Durchbruch – nicht nur in Deutschland, sondern auch gleich in den USA. Und das, obwohl der Hit keine leichte Kost ist: Er behandelt Zoe Wees’ Erkrankung an einer seltenen Form der Epilepsie. Bei jungen Zuhörern trifft sie damit einen Nerv. Viele können sich mit ihr identifizieren, weil es bei ihr um Themen wie Body Positivity, Depressionen und Selbstentdeckung geht. Sie selbst versteht ihre Musik auch als eine Art Therapie. Passend dazu heißt ihr Debütalbum Therapy, es ist vor wenigen Wochen erschienen.