Astrid Donalies ist Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung:
»Süßstoffe haben erstmal keinen Einfluss auf das Verdauungssystem oder auf den Blutzuckerspiegel, und sie fördern auch nicht den Appetit. Das heißt: der Blutzuckerspiegel steigt durch Süßstoff nicht an und die Bauchspeicheldrüse schüttet kein Insulin aus, wodurch normalerweise der Heißhunger auf mehr Zucker entstehen kann. Genau das passiert bei Süßstoffen nicht. Allerdings kann Süßstoff indirekt bewirken, dass wir uns an Süße gewöhnen und damit an den Geschmack, den wir sowieso bevorzugen.
Der Mensch hat eine angeborene Präferenz für Süßes. Das ist evolutionär bedingt: Wir haben gelernt, dass Bitterkeit Gefahr bedeutet und Süße Energie verspricht und ungefährlich ist. Die Muttermilch ist zum Beispiel auch süßlich.
Wer mit der Ausrede, es sei ja weniger »schlimm« viele Speisen und Getränke mit Süßstoff zu sich nimmt, der gewöhnt sich an den Geschmack und greift selbstverständlicher nach süßen Produkten – und damit vielleicht auch langfristig wieder öfter zu Produkten mit Zucker und nimmt dann wieder leicht zu viele Kalorien zu sich.«