Wegen des Wetters fährt man nicht in die norddeutsche Tiefebene. Das ist oft trüb, dafür immerhin angenehm zum Radfahren, hier in der Wilstermarsch, nördlich der Elbe. Eine Attraktion könnte man dabei westlich des Flüsschens Stör bewundern: Hier befindet sich mit 3,54 Metern unter Normalnull der tiefste Punkt Deutschlands. Könnte, denn ich habe an meinem Wochenende im »Hotel Breitenburg« keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Drinnen war es viel zu schön und draußen viel zu lausig.
Das Wochenende verdampfte zwischen Saunagängen, Herumliegen, Teetrinken, Paddeln im Schwimmbad und Massage. Die Zimmer des Hotels haben große Fenster, durch die ich am Breitenburger Kanal einen Storch aufsteigen sah. Ich dachte darüber nach, dass es sicher Spaß machen würde, dort zu einer Kanutour aufzubrechen, würde denn die Sonne …
Langweilig kann es einem trotzdem kaum werden. Der Hotelchef Moritz Graf zu Rantzau bietet seinen Gästen jede Menge Aktivitäten: Angeln, Reiten, Golfen, Jagen – Hobbys, die in der Grafschaft eine lange Tradition haben. Ab und zu öffnet die Familie auch ihre Türen und bietet Führungen durch ihr Schloss an, in dem sie selbst wohnt und dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert reicht. Und wer zu einer anderen Jahreszeit nach Breitenburg fährt, so ab Mai etwa, kann statt Grau auch sehr viel Rosa sehen: Dann öffnen die Wildrosen – typisch an der Nordseeküste, aber auch hier im Marschland weit verbreitet – ihre Knospen und verbreiten ihren Duft.
Hotel Breitenburg
Gut Osterholz 1
25524 Breitenburg
Tel. 04828/78 43 0
DZ (auch barrierefreie Zimmer möglich) inkl. Frühstück ab 175 Euro/Nacht