Herein in die gute Hühnerstube

Schon Luis Trenker wusste die kleine, aber feine Speisekarte der »Stua Catores« in Gröden zu schätzen. Inmitten eines trubeligen Skigebiets wird man hier mit Käseknödeln, Schlutzkrapfen und Buchweizen-Crumble verwöhnt und kommt wunderbar zur Ruhe.

Foto: Harald Wisthaler

­Diese Pension ist das, was man gemeinhin einen Familienbetrieb nennt: Zwölf Gästezimmer, der Vater steht in der Küche, die Mutter in der Rezeption, der Sohn bedient in der Stube. Nur die Tochter wollte mal raus aus dem Grödner­tal und ist für ein, zwei Jahre in die Schweiz gegangen.

Es gibt nicht viel Auswahl auf der wech­selnden Tageskarte eines so kleinen Hauses: Gersten­suppe oder Käseknödel, Hirschgulasch oder Schlutzkrapfen, zum Nachtisch dann Latschenhalbgefrorenes mit Buchweizen-Crumble – aber macht nichts, alles sehr gut, wobei die Käseknödel heraus­ragend sind, also unbedingt Halbpension buchen!

»Stua« heißt Stube auf Ladinisch, »Catores« Steinhühner. Der Großvater eröffnete die Stube, Luis Trenker saß oft hier, er kam ja aus dem Ort. Der Wirtssohn kennt sich bestens aus auf den Pisten, oben am Wolkenstein kann man auf der Sella­ronda über 40 Kilometer hinweg durch vier Täler fahren. Die Seiser Alm auf der anderen Seite von Gröden ist für ihr Essen auf den zwölf Hütten bekannt. Wer keine Lust hat auf den ganzen Skizirkus, geht hinter der Pen­sion einfach den Berg hoch, vorbei an einem einsamen Bauernhof, hin zu einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Bei Sonnen­untergang leuchtet der Lang­kofel gegenüber so saftig wie der Ayers Rock. Die Gäste in der Stua stehen oft mitten im Essen auf, um dieses Schauspiel zu fotografieren. Der Großvater war übri­gens Bergretter – und hat schon so manchen Bergsteiger vom Langkofel wieder herunterholen müssen.

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Gasthof Stua Catores
Sacunstr. 49
39046 St. Ulrich, Gröden (Italien)
Tel. 0039 0471/79 66 82
DZ ab 172 Euro inkl. HP.