Irgendwer kehrt ja immer irgendwo zurück, aber auf dieses Comeback hat die Welt wirklich lange gewartet: Axl Rose ist wieder da! Nur ein bisschen anders als gedacht.
Zwar touren Guns N' Roses gerade tatsächlich wieder durch Europa. Wie die Bild-Zeitung meldete, war das Auftaktkonzert in Berlin allerdings ein »Debakel«. Kaum Stimme bei Axl, der Sound »Matsch«, die Fans fordern per Petition ihr Geld zurück. Was werden die Altrocker dazu sagen? Wahrscheinlich: »Don’t Cry«. So richtig überraschend ist das ja nicht.
Aber ungefähr zur selben Zeit in New York feierte der alte Axl doch noch ein Revival: Dort präsentierte der amerikanische Designer Alexander Wang seine Sommerkollektion und schickte reihenweise Models mit den typischen Biker-Bandanas um die Stirn auf den Laufsteg. Dazu trugen sie Lederjacken, zerrissene Jeanswesten, die langen Haare hingen strähnig herunter – lauter hübsche Axl Egos.
So richtig überraschend ist allerdings auch das nicht. Denn in der Mode wird gerade alles Mögliche aus den späten Achtziger-/frühen Neunzigerjahren wieder hervorgekramt. Zerrissene Jeans, klobige Schuhe, Badeanzüge mit Beinausschnitt bis unter die Achselhöhle. Da landet man automatisch irgendwann bei Guns N' Roses. Die waren damals nicht nur laut und wild, sondern auch schwer in Mode, weshalb sie Videos mit Topmodels drehten. Gleichzeitig setzen Designer in Zeiten von Instagram auf alles, was in den Selfie-Ausschnitt passt, also Hüte, Haarreifen, Kappen oder eben: Stirnbänder. So geht Mode vom Reißbrett. Ein Trend werden die Bandanas um den Kopf natürlich trotzdem.
Aber was wird Axl denken, wenn er den Look demnächst auf der Straße sieht? »Ihr seid ja ich!« Vielleicht wird er die dunkle Pilotenbrille kurz absetzen, die zerrissene Jeans hochziehen, »Sweet Child O’ Mine« anstimmen. Aber die Mädchen werden ihn nicht erkennen. Erstens sind sie zu jung, zweitens sieht der alte Axl nur noch entfernt wie der junge Axl aus. Die Haare sind kürzer, der Bauchumfang größer, nicht mal das Stirnband ist noch da, obwohl das viel günstiger zum Vertuschen der Stirnfalten wäre als Botox. Sie sind Du, aber Du bist jetzt ein Anderer.
Wird auch getragen von: Karate Kid, Hulk Hogan
Typischer Instagram Kommentar: »War das nicht nur der getarnte Stirnwickel für den Jack-Daniels-Kater?«
Passender Song: »What Goes Around... Comes Around« (Justin Timberlake)