Ist meine beschädigte Teflonpfanne gesundheitsschädlich?

Um gefährliche Teflon-Dämpfe zu vermeiden ist die Temperatur der Pfanne entscheidender als ihr Zustand, erklärt ein Fachmann.

Illustration: Ryan Gillet

Dr. Stefan Merkel ist Leiter der Fachgruppe Sicherheit von Lebensmittelkontaktmaterialien beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR):

»Aus unserer Sicht spricht nichts dagegen, auch ältere Pfannen mit intakter aber etwas verkratzter Beschichtung weiterhin zu benutzen. Hinter dem Namen Teflon verbirgt sich der Kunststoff Polytetrafluorethylen, kurz PTFE genannt. Dieses Material ist reaktionsträge, deshalb sind selbst dann keine gesundheitsschädigenden Beeinträchtigungen zu erwarten, wenn man kleinste Teflonteile verschluckt, die sich durch die Kratzer ablösen. Die Teilchen werden vom Körper unverdaut wieder ausgeschieden. Wir empfehlen trotzdem, die Pfannen bei starker Beschädigung nicht mehr zu verwenden, aber eher weil die Anti-Haftfunktion dann nicht mehr gegeben ist.

Gefährlich sind nur Teflon-Dämpfe, deren Entwicklung hat aber nichts mit dem Grad der Beschädigung der Pfanne zu tun. Sie entstehen, wenn man die Pfanne überhitzt, ab Temperaturen von 360 Grad. Diese Temperaturen kann die Pfanne aber nur erreichen, wenn man sie leer auf den Herd stellt. Wenn Wasser darin ist, wird die Pfanne nicht deutlich heißer als 100 Grad. Wenn Sie Öl darin haben, steigen die Temperaturen auf etwa 110 bis 270. Eine dünne Ölschicht reicht also schon, um die Entwicklung der giftigen Dämpfe zu verhindern. In diesem Falle würden Sie auch rechtzeitig gewarnt, weil das Öl zwischen 110 und 270 verdampft und anfängt zu qualmen und zu stinken, lange bevor die Pfanne 360 Grad heiß wird.«