Neapel, wie es lebt und isst

Wer die süditalienische Stadt verlässt, ohne eine Pizza gegessen zu haben, war nicht wirklich dort. Das »Palazzo Marigliano« ist der ideale Ausgangspunkt für eine kulinarische Entdeckungstour durch Straßen, in denen es mehr zu probieren gibt, als in einen Urlaub (und Magen) passt.

Auf der Dachterasse kann man mit einem Aperitivo den Tag ausklingen lassen.

Foto: Palazzo Marigliano

Allein um die geschwungenen Treppen des Innenhofs in Ruhe zu bestaunen, lohnt es sich, im »Palazzo Marigliano« abzusteigen. Bis in die 1930er-Jahre befanden sich im Innenhof des Renaissance-­Palazzos Keller und Ställe mit Pferden, heute findet man dort Handwerksbetriebe, darunter eine Buchbinderei und ein »Puppenkrankenhaus«. Im »Ospedale delle bambole« werden seit dem 19. Jahrhundert Spielzeuge repariert, man kann es aber auch so besichtigen. Im Palazzo selbst tragen die Gästezimmer und Apartments teilweise die ­Namen von Mitgliedern der Adelsfamilie Marigliano, in den Zimmern stehen ­Antiquitäten aus Familienbesitz.

Das Beste ist aber die Lage: In der Gegend, ja allein in der Straße, die zur ­belebten Trasse Spaccanapoli gehört, gibt es so viele Cafés, Restaurants und Snack-Möglichkeiten (zu jeder Tages- und Nachtzeit sind außerdem andere geöffnet), dass man sich wünschte, die begrenzten Urlaubstage hätten Platz für mehr Mahlzeiten. Auf keinen Fall verpassen sollte man die Sfogliatelle (gefülltes Blätterteiggebäck) im »Gran Caffè Ciorfito« und die Spaghetti alla Puveriello (Spaghetti mit Spiegelei und Parmesan) in der »Locanda Gesù Vecchio«. Das Frühstück – oder auch den Aperitivo – kann man wunderbar auf der ruhigen Dachterrasse (manche Zimmer haben sogar ihre eigene) des Hotels einnehmen. Nur auf schweres Gepäck sollte man verzichten. Zu den Zimmern und Apartments, die bis in den 5. Stock reichen, kommt man nur über sehr viele Treppenstufen, einen Aufzug gibt es nicht.

Palazzo Marigliano
Via San Biagio dei Librai 39
80138 Neapel, Italien
Tel. 0039/32 83 04 21 89, ­DZ ab rund 120 Euro/Nacht.