»Wie viel Rebellin steckt in Ihnen, Mercedes Müller?«

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über Stunts, Bierzelte auf der Wiesn und ihren Titel als deutsche Meisterin im Kickboxen.

Geboren: 4. November 1996 in Berlin
Beruf: Schauspielerin
Ausbildung: BWL-Studium (abgebrochen), Kickbox-Training
Status: Kick it like Müller

Es liege an den Klamotten, sagt Mercedes Müller. Etwa an der Marlene-Dietrich-Hose in Beige, die sie als Fremdsprachensekretärin Toni Schmidt in der ARD-Serie Bonn trägt. Oder an den Federhüten und Korsettkleidern in Oktoberfest 1900. »Es hilft mir unglaublich, die Mercedes abzulegen und in die Rolle hineinzuschlüpfen«, sagte sie mal. »Man hat in solchen Roben ein ganz anderes Körpergefühl.« Mercedes Müller mag Historienfilme, sie liebt die Kostüme – aber es wäre vermessen, ihre schauspielerischen Leistungen auf beein­druckende Garderobe zu reduzieren. Zumal sie einem großen Publikum besonders durch eine Rolle auffiel, die so ganz anders war: In Tschick, Fatih Akins Verfilmung von Wolfgang Herrndorfs Roman, spielte sie Isa, das Mädchen, das auf der Müllkippe wohnt – Jeans, übergroße Jacke, das Haar zerzaust. Und: Passte genau so. Die Laufbahn der heute 26 Jahre alten Schauspielerin begann sehr früh, mit vier Jahren stand sie zum ersten Mal vor der Kamera. Später spielte sie in Kinderfilmklassikern wie 4 Freunde & 4 Pfoten und Die wilden Hühner. Davor, danach und dazwischen immer wieder Tatort und viele gute Fernsehauftritte. Jetzt ist Mercedes Müller im zweiten Teil der ZDF-Thriller-Reihe Im Schatten der Angst zu sehen: viel Düsternis, viel Gegenwart – und weit und breit kein historisches Kostüm.