Was heißt es, Schwarz zu sein, Langston Uibel?

Der Schauspieler im Interview ohne Worte über die Kneipe seines Vaters, Berlinale-Parties und seinen neuen Film »Roter Himmel«.

Geboren: 4. Februar 1998 in London
Beruf: Schauspieler
Ausbildung: Deutsch-englisches Gymnasium in Berlin 
Status: Gutes Karma

Wie machst du das eigentlich, fragt die junge Frau ihn in der Serie How To Sell Drugs Online (Fast), du wirkst immer so zufrieden – das ist widerlich. Er antwortet, wenn du halbwegs gut zur Welt bist, ist die Welt halbwegs gut zu dir. Und klar, das ist nicht Langston Uibel, der da spricht, sondern Langston Uibel, der den treuherzigen Ranger Josef spielt, aber Uibel scheint diese Figuren anzuziehen, denn er ist oft der Schlichtende, Ausgleichende, Geduldige, der Buddy, ob das in der Serie Unorthodox ist, in der er den nigerianischen Cellisten aus einer Musiker-WG in Berlin spielt, ob das Josef in How To Sell Drugs ist oder Felix im Film Roter Himmel von Christian Petzold, der einen Silbernen Bären auf der Berlinale gewann und jetzt ins Kino kommt. Oft ist Uibel, wie in Roter Himmel auch, der Sidekick, der sich lächelnd das Handtuch über die Schulter wirft und zum Schwimmen geht, wenn der Hauptdarsteller mal wieder unausstehlich ist. Aber, so viel sei zum Film gesagt, die Rechnung mit der Welt geht nicht immer auf. Langston Uibel ist deutsch-jamaikanischer Abstammung, in London geboren und aufgewachsen, bis er 2006 mit seinen Eltern nach Berlin-Charlottenburg zog. Er hat in Interviews über Alltagsrassismus gesprochen, den er erfahren hat, und seine Generation energisch dazu aufgerufen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.