Wenn in Science-Fiction-Filmen Wesen von anderen Planeten auftreten, soll das Publikum dies möglichst gleich erkennen. Deswegen sehen Aliens nicht aus wie Frau Erna Weinzierl von nebenan, sondern müssen in der Maske mittelschwere Verformungen hinnehmen oder bekommen gleich neue Körperteile angeklebt. Die menschliche Sehgewohnheit ist spießig genug, schon ein drittes Auge oder einen zierlichen Brusttentakel als komplett außerirdisch zu identifizieren. Das ist eigentlich interstellarer Rassismus. Dabei halten menschliche Körperformen ästhetischen Betrachtungen auch nicht unbedingt stand. Wer sich etwa eine Woche lang darauf spezialisiert, die Architektur eigener und fremder Ohren zu studieren, wird bald sehr irritiert durch die Welt stolpern. Ohren sind für sich betrachtet bestes Alien-Material und sehen auch an den hübschesten Köpfen aus wie nachträglich angeklebt. Wir tun also gut daran, sie ein bisschen zu schmücken. Und offen gegenüber fremden Knorpelwülsten zu sein.
Wie aus dem All
Warum Ohren für sich betrachtet bestes Alien-Material sind.