»Da mir ein achtsamer Umgang mit Ressourcen sehr wichtig ist, stoße ich beim Eisessen immer wieder auf folgende Frage: Entscheide ich mich für die Kugel Eis im Becher (auch wenn er als abbaubar deklariert ist) und werfe anschließend diesen Becher plus Löffel weg, oder entscheide ich mich für die Waffel, die ich eigentlich nicht essen möchte, und schmeiße somit am Ende die Waffel, also Essen, weg?« Theresa M., Frankfurt am Main
Als ich in meinem Bekanntenkreis herumgefragt habe, wie umweltfreundlich die ihr Eis essen, kannte tatsächlich jemand eine Person, die ihren Einwegplastiklöffel einmal behalten hat und seither immer bei sich trägt (kann man ja waschen).
Eine andere Person findet die Waffel das Beste am Eis und tut beim Bestellen immer so, als wäre die zweite Kugel für jemand anderen, sodass sie für zwei Kugeln zwei Waffeln bekommt. In einer idealen Welt müssten Sie beide einander kennenlernen. Das wäre, vorausgesetzt, Sie ziehen in dieselbe Stadt, fahren zusammen in den Urlaub und gehen überhaupt niemals mehr ohne einander Eis essen, schon die zweite gute Lösung.
Für die Umwelt ist es auf jeden Fall besser, wenn Sie eine Waffel wegschmeißen, als Müll aus Plastik oder beschichteter Pappe zu produzieren. Entsetzlicherweise müssten Sie, wären Sie ganz konsequent, ganz auf Eis verzichten. Allein die Kühlung verbraucht sehr viel Energie. Und dann wäre da auch noch die Frage: Milcheis oder Sorbet? Sorbet ist auf jeden Fall umweltfreundlicher. Alles mit Milch ist schlecht für die Umwelt, unter anderem deshalb, weil Kühe beim Verdauen enorm viel Methangas produzieren, was noch schädlicher fürs Klima ist als CO2. Das für sich genommen klimaschädlichste Lebensmittel ist übrigens Butter. Knapp 24 Kilogramm CO2-Äquivalente werden bei der Produktion von einem Kilo Butter freigesetzt, weil man so wahnsinnig viel Milch dafür braucht (für ein Kilo Butter 18 Liter Milch). Auf Platz zwei kommt Rindfleisch. Dann Käse und Sahne, gefolgt von Schweinefleisch und Geflügel.
Es ist wirklich vertrackt: Je mehr man weiß, desto mehr macht man die ganze Zeit verkehrt. Wie schön wäre es, Umweltschutz würde viel stärker von oben durchgesetzt, statt einzelnen Bürgern überhaupt eine Wahl aufzubürden, in der ein Einwegplastiklöffel steckt.