Wegen des Coronavirus sind Reisen derzeit schwierig bis unmöglich. Wir setzen die Rubrik »Hotel Europa« trotzdem fort – damit Sie wissen, wohin Sie fahren möchten, wenn die kritischen Zeiten vorbei sind. Und das werden sie irgendwann sein.
Welches Bild haben Sie vor Augen, wenn Sie an die Welt vor der Pandemie denken? Ich: London im Februar. Die letzte Reise. Beim Rückflug am Flughafen trugen die ersten Reisenden Masken, und man merkte: Oh, da kommt was. Aber davor: Vier Tage mittenrein, ohne ernsthafte Bedenken und mit nur einem Fläschchen Desinfektionsmittel, das mitzunehmen mir noch übertrieben vorkam. Wenn ich mir heute die Fotos der Reise ansehe: irre. Jeder Covid-19-Kontaktermittler vom Gesundheitsamt würde in Tränen ausbrechen, wenn er die Bilder sehen müsste.
Londons neun Millionen Einwohner habe ich gefühlt alle persönlich getroffen: die Fahrten in knallvollen Doppeldecker-Bussen, die Massen auf der Harry Potter-Studio-Tour, die Schulklassen in der Tate Modern, das Gedränge im Old Spitalfields Market, die eng zusammengestellten Tische im Restaurant in Chinatown, die Wachablösung vor dem Buckingham Palace. Ja, ja, das volle Touristenprogramm – unser Kind war zum ersten Mal dort, darum. Ich hatte 2003 als Student ein Jahr in London gelebt und kann bezeugen, wie schwierig es ist, sich in dieser Stadt zu langweilen.
Wenn man wieder unbesorgt in Großstädte reisen kann, ist mein Tipp: London. Und fürs Übernachten das »Ruby Lucy«. Das von Münchnern geführte, 2020 eröffnete Hotel liegt zentral bei der Waterloo Station, das Viertel bietet vom Graffiti-Tunnel bis zum täglichen Streetfood-Markt direkt vorm Hotel einiges. Und die Zimmerpreise sind für London auch wirklich okay. Ach, fahr zur Hölle, Corona.
Ruby Lucy Hotel London,
100-108 Lower Marsh,
London SE1 7AB,
Tel. 0044/20/34 75 34 60,
DZ ab 95 Euro.