Amely Brückner ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet in den Elbe-Kliniken in Buxtehude und Stade im Bereich der Dermatologie:
»Durch eine eher ungünstige Ernährungsweise, zu der auch der regelmäßige Verzehr von Chips gehört, kann die Entstehung von Pickeln und Akne begünstigt werden. Wenn die Ernährung sehr fett- und kohlenhydratreich ist, hat das einen starken Anstieg des Blutzuckerspiegels und damit eine starke Insulinantwort zur Folge. Das kann die Entstehung von Fett in den Talgdrüsen anregen. Zusammen mit weiteren Faktoren kann eine übermäßige Fettproduktion in den Talgdrüsen wiederum Pickel fördern. Es kommt also auf die Gesamternährung an. Wenn man sehr viel Gemüse, nicht so viel Fleisch und einmal in der Woche Fisch, also sehr ausgewogen isst, dann fällt eine Handvoll Kartoffelchips überhaupt nicht ins Gewicht – das macht dann gar nichts aus. Aber wenn die Gesamternährung extrem ungünstig ist, mit viel Junk oder Fast Food gespickt, dann hat das schon Einfluss auf die Haut.
Wer vermehrt Pickel bemerkt, sollte sich nicht unbedingt auf die Chips vom Vorabend konzentrieren, eine Eins-zu-eins-Ursache-Wirkung liegt fast nie vor, sondern man sollte sein Leben ganzheitlich betrachten. Proteinshakes mit Molkeprotein können zum Beispiel auch zur Verschlechterung des Hautbilds führen, genauso, wenn man die Pille nimmt. Auch bestimmte Cremes können die Haut belasten. Manche haben aus genetischen Gründen eine stärkere Veranlagung, Akne und Pickel zu bekommen, andere nicht. Zusätzlich hat auch die Psyche einen Einfluss auf die Haut. Wer eine ganze Tüte Chips vertilgt, sollte sich auch fragen, warum das sein musste. Kann das vielleicht mit Stress oder generell psychischem Unwohlsein zusammenhängen? Dann ist vielleicht der Lifestyle insgesamt die Antwort auf die Pickel, die am nächsten Tag entstehen.«