Ich liebe es, im Dunkeln anzureisen. Immer tiefer fuhren wir am Abend in den völlig verschneiten Thüringer Wald, nur ein paar Weihnachtssterne blitzten uns in Gehlberg, einem der höchsten Bergdörfer Thüringens, aus den Fenstern der Nachbarn entgegen. Umso spektakulärer fällt am ersten Morgen der Blick aus dem riesigen Panoramafenster des Wohnzimmers im »Haus Selma« aus: Still und schön liegt uns der Winterwald nun zu Füßen.
Und wartet darauf, erkundet zu werden: zu Fuß, in der Loipe, auf dem Schlitten. Erst jetzt verstehe ich, warum so viele Biathleten und Rennrodlerinnen aus Thüringen kommen: perfekte Wintersportbedingungen, mitten in Mitteldeutschland und so aus allen Himmelsrichtungen gut zu erreichen. Aber das Draußensein macht nur so viel Spaß, weil zu Hause der Ofen, die Sauna, das »Haus Selma« auf uns wartet. Geradlinig und hölzern liegt es am Hang, viele große Fenster, offene Küche mit Blick auf Esstisch und Wohnzimmer, dazu zwei kleinere und ein großes Schlafzimmer sowie eine Terrasse, auf der man sich nach jedem Saunagang im Schnee wälzen kann.
Getreu der Umgebung ist das Haus nicht nur von außen, sondern auch von innen holzverkleidet, und es duftet auch so. Entworfen hat es der Besitzer Tobias Ruge selbst, der auch Architekt ist (und Thüringer). Er hat noch ein Ferienhaus auf dem Darß gebaut, das »Haus Siegfried«, das ganz anders und genauso schön ist wie das »Selma«. Sommers dort, winters hier – gute Kombination.
»Haus Selma«
Gehlberger Bergstr. 15
98528 Gehlberg
Haus für sechs Personen 347 Euro/Nacht