Mohn enthält viel Eiweiß und lauter gesunde Inhaltsstoffe. Mal abgesehen vom Opium. Aber das kommt nicht in den Backmohn, wenn die Kapseln bei der Ernte sauber verarbeitet werden. Ein schönes Rezept, Verarbeitungs-Tipps und alle Infos zum legalen Anbau finden Sie hier. Mir gefällt der nussige Geschmack auf der Semmel, im Mohnkuchen oder im Strudel und ich freue mich über jedes neue Mohnrezept. In einem staubigen Winkel des Internets fand ich ein Rezept für Mohnhippen, also sehr dünne Waffeln – ganz ohne Mehl, nur mit Mohn und Zucker. Klang zu einfach, um wahr zu sein und hat absolut überhaupt nicht funktioniert. Was aber bestens klappt, ist die Verbindung aus gemahlenem Mohn und meinem bewährten Rezept für Glückskekse oder Eiswaffeln. Die sind in der hellen Version schon so gut, dass es sich lohnt, über die Anschaffung eines Eishörnchenbackautomaten nachzudenken, um dann zu allen kleinen und großen Feierlichkeiten selbst gebackene Glückskekse mitzubringen (es geht auch ohne das Gerät, siehe Rezept). In der dunklen Version, mit nussigem Mohn und aromatischem braunem Muscovadozucker entwickeln sie noch mehr Aroma, eine echte Bereicherung für die Welt der Glückskekse und Eiswaffeln! Wir haben das Rezept ein paar Mal getestet und verbessert. Leider war der gemahlene Mohn, den wir zuerst verwendet hatten, mehrfach ranzig. Also beim Kauf auf ein weit entferntes Mindesthaltbarkeitsdatum achten oder den Mohn im Reformhaus frisch mahlen lassen. Die kleine Menge für meine Mohnhippen lässt sich auch zuhause quetschen, in einem ordentlichen Mörser. Wer sich traut, isst das Mohn-Apfel-Eissandwich aus der Hand, wie bei allen tollen Sandwiches könnte es aber eine Riesen-Sauerei geben.
Noch zwei weitere Probier-doch-Mal-Desserts mit Mohn:
- Mohn-Tascherl mit Erdbeeren
- Quark-Souflée mit Mohn und Tiefkühl-Blaubeeren
Und ein Dessert mit karamellisierten Äpfeln: Tatin ohne Tarte.
Apfel-Eis-Sandwich
Zutaten:
- 4 große Äpfel (etwa 850 g; z. B. Jonagold oder Renette) Apfel
- 85 g Zucker
- 3 EL Apfelsaft Apfel, Apfelsaft
- 50 g Butter
- 1 Pck. Vanillezucker
- 8 Kugeln Eis z. B.: Joghurt-Honig-Eis Eiscreme, Eis
- Für die Mohnwaffeln
- 70 g Mehl
- 60 g gemahlener Mohn Mohn
- 75 g Muscovadozucker oder ein anderer feiner brauner Zucker Zucker
- 1 Prise Salz
- 100 g zerlassene Butter Butter
- 2 Eiweiß (Eigelbe aufheben und z. B. einsalzen, das lohnt sich auch mit ganz kleinen Mengen) Ei, Eiweiß
- 3 EL Wasser (oder Rum) Wasser, Rum
1. Äpfel schälen, halbieren und das Kernhaus mit einem kleinen Messer oder einem Kugelausstecher entfernen. Einen Topf auswählen, in den die Apfelstücke eng nebeneinander hineinpassen. Zucker und Apfelsaft in den Topf geben, kochen lassen, bis der Zucker hellbraun karamellisiert. Dabei wenig oder am besten gar nicht rühren.
2. Butter und Vanillezucker dazugeben und umrühren. Die Apfelhälften ganz eng nebeneinander, ziemlich senkrecht stehend, in den Topf schichten. Einen gut schließenden Deckel auflegen und auf kleinster Flamme etwa 40 Min. schmoren lassen.
3. Mehl, Mohn, Zucker, Salz, Butter und Eiweiß mit 3 EL Wasser verrühren, ein paar Minuten stehen lassen. Dann entweder nacheinander jeweils einen gehäuften Teelöffel vom Teig in einem Eishörnchen-Waffeleisen backen oder mit einer kreisförmigen Hippenschablone jeweils 4 größere Kreise 1 mm dick auf eine Backmatte streichen und bei 175 Grad im Ofen ein paar Minuten hellbraune, dünne und knusprige Waffeln backen – der Fachausdruck ist »Hippen« deshalb heißen auch die Formen Hippenschablonen. Man kann sie im Internet bestellen (einfach Hippenschablone suchen) – oder einfach aus einem alten Plastikdeckel von einem Eimer oder einer Plastikschachtel ausschneiden. Fertige Hippen aus dem Ofen nehmen, vom Blech ziehen und erstarren lassen. Die nächsten Waffeln backen.
4. Jeweils 2 Mohnwaffeln mit Äpfeln und Eis füllen.